Regelmäßig besuchte Klaus Tschira „Explore Science“, die naturwissenschaftlichen Erlebnistage seiner Stiftung, im Luisenpark Mannheim. Dort verfolgte er mit großem Vergnügen die Schülerwettbewerbe und ließ sich von Kindern und Jugendlichen erklären, wie sie ihre Windmühlen, Wurfmaschinen oder Kettenreaktionen konstruiert hatten.
Klaus Tschira selbst experimentierte am liebsten in seiner Küche. Deshalb unterstützte der Hobbykoch und Sammler von Kochbüchern die Idee, mit einem eigenen Kochbuch Kindern sowohl das Kochen beizubringen als auch chemische und physikalische Vorgänge in der Küche zu erklären. „Schlau kochen“ ist das erste und vielfach ausgezeichnete Buch der „Schlau-Reihe“ der Edition Klaus Tschira Stiftung.
Zeitgenössische Architektur war eine weitere große Leidenschaft Klaus Tschiras. Er mochte Gebäude, denen man von außen ansehen kann, was im Inneren gearbeitet wird. Häufig bilden diese Bauten ein Bauprinzip der Natur nach. In Heidelberg stehen beispielsweise das Advanced Training Centre des EMBL in Form einer DNA-Doppelhelix oder das Haus der Astronomie, das nach dem Vorbild einer Spiralgalaxie erbaut wurde. In Garching bei München entsteht die ESO Supernova, ein Planetarium und Besucherzentrum. Ihre Form erinnert an ein Doppelsternsystem, das durch Massetransfer irgendwann zu einer Supernova wird.
Lebenslauf
1940 in Freiburg geboren, wuchs Klaus Tschira in einfachen Verhältnissen auf. Er studierte Physik an der TH Karlsruhe. Um sein Studium zu finanzieren, jobbte er unter anderem als Straßenbahnschaffner. Nach seinem Diplom 1966 begann er mit seiner Arbeit als Systemberater bei IBM Deutschland, wo er seine späteren SAP-Mitgründer Dietmar Hopp, Hasso Plattner, Hans-Werner Hector und Claus Wellenreuther kennenlernte. Zu fünft gründeten sie 1972 die Firma Systemanalyse & Programmentwicklung GdBR, aus der die heutige SAP SE hervorging.