Dass man in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen schreiben kann nicht darf was man will bewies vor ein paar Jahren ein britischer WLAN Anbieter Er hatte im Kleingedruckten alle Unterzeichnenden eines Vertrages zur Ableistung von 1000 Stun den gemeinnütziger Arbeit verpflichtet Zur Wahl standen Putzen von Klos auf Festivals Entfernung alter Kaugummis vom Gehweg und Reinigung von Abwasserrohren 22 000 Menschen willigten ein nur eine einzige Person hatte den Unfug gelesen ihn gemeldet und dafür vom Unternehmen sogar eine Belohnung bekommen Das Ganze war ein Spaß Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen vieler Unternehmen bewegen sich auf dem sprachlichen Niveau einer Doktorarbeit sagte der Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung Die Sätze be stehen teilweise aus mehr als 100 Wörtern und sind stark ver schachtelt In einer Umfrage der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden gaben 86 Prozent der Teilnehmenden an solche und andere amtliche Texte schwer zu verstehen Und das liegt nicht am Bildungshintergrund Denn 81 Prozent hatten Abitur oder einen Hochschulabschluss Kein Wunder also dass die meisten Menschen die AGB einfach wegklicken Ähnlich kompliziert geht es auch im Steuerrecht zu dem man aber nicht so leicht entkommt Die Weltbank hat sich damit 2015 im Rahmen einer Studie befasst Demnach arbeiteten deutsche Mittelständler innen jedes Jahr im Durchschnitt 218 Stunden an ihren Steuerangelegenheiten In der Schweiz liegt der Aufwand bei nur 63 Stunden Wenn also immer wieder die Rede von jenen ist die aktiv Steuern hinterziehen muss auch die Frage gestattet sein wie viele Menschen dem Fiskus Geld schenken nur weil sie die Texte des Finanzamtes nicht verstehen JS In Zukunft so hoffen wir können wir eine App bereitstellen die jede n von uns vor unfairen AGB warnt Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg Denn obwohl die Trefferquote von 90 Prozent unsere Erwartungen übertraf bedeutet das im Umkehrschluss auch In jedem zehnten Fall liegen wir daneben Das kann schwerwiegende Konse quenzen haben wenn Unternehmen dadurch einen wirtschaftlichen Schaden erleiden Oder wenn ein e Verbraucher in in Vertrauen auf die Analyse bestellt obwohl diese falsch war Überdies stellt sich auch die Frage ob ein solches Angebot eine Rechtsdienst leistung darstellt Diese dürfen in Deutschland das regelt das Rechtsdienstleistungsgesetz neben Jurist innen nur eine Handvoll qualifizierter Perso nen erbringen Gewiss ist aber Wir müssen als Gesellschaft nicht nur den schädlichen Einsatz von KI unterbinden wir müssen auch ihren positiven Einsatz fördern und zugleich rechtlich absichern Es gilt Haftungsregeln zu finden die Nutzer innen schützen ohne unrea listische Ansprüche an die Technik zu stellen Denn auch wenn Wissenschaftler innen auf der ganzen Welt daran arbeiten die darunterliegende Techno logie zu verbessern wird sie wie wir Menschen ja auch nicht unfehlbar sein Um eine Zukunft zu schaffen in der nicht nur Unternehmen sondern auch Verbraucher innen von KI profitieren müssen wir lernen mit diesen Fehlern verantwortungsvoll umzugehen ZUM THEMA DAS ABITUR HILFT EINEM NICHT Kein Wunder dass kaum jemand die AGB prüft Denn man versteht sie ja nicht PRÄMIERTER ARTIKEL IN INFORMATIK 31
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie
hier um zur Online-Version zu gelangen.